Brandfallsteuerungen

Wenn es in einem Gebäude brennt, muss man wissen, was wann wo passiert. Wo werden Türen geöffnet? Welche schließen? Welche Entrauchungsanlagen müssen in Betrieb genommen werden? Welche Lüftungsanlagen sollten nicht verwendet werden? Welche Warnungen werden ausgelöst? Es besteht die Möglichkeit, diese Liste weiterhin locker fortzusetzen. Ein Brandfallmanagement ist ein äußerst komplexes Unterfangen. In sicherheitsgerichteten Anlagen gibt es zahlreiche Funktionen, die in einem Brandfall steuerungstechnisch miteinander verbunden sein müssen. Es ist nicht mehr möglich, große komplexe Gebäude in einer Tabelle darzustellen, daher werden Datenbanken verwendet. Hier haben wir Ihnen die Begriffe erklärt, die direkt mit der Steuerung von Brandfällen in Verbindung stehen. Die Anwendung der dreistufigen Methode gemäß AHO Heft Nr. 17 und VDI6010 Teil 2 hat sich in der Praxis als erfolgreich erwiesen.

DIE 3 STUFEN ZU EINER VOLLSTÄNDIGEN BRANDFALLSTEUERMATRIX

FUNKTIONALE STEUERMATRIX
(Matrix-Grobkonzept, Stufe 1)
Im Zuge der Erstellung des Brandschutzkonzepts wird die funktionale Steuermatrix als Teil der Genehmigungsplanung erstellt. Es ist wichtig, die grundlegenden funktionalen Steuerungstechnischen Zusammenhänge wie die Alarmierungsbereiche, Abfolgen bei der Alarmierung und Evakuierung, die Steuerung von Aufzügen, Fahrtreppen, Alarmierungsanlagen usw. festzulegen. In der Regel wird diese erste Phase in einer beschreibenden Textform dargestellt. Außerdem dient sie als Basis für die Planung der Fachplaner für die Umsetzung und für die Bewertung des brandschutztechnischen Standards durch die Genehmigungsbehörde. Der Brandschutzkonzeptersteller erstellt die funktionale Steuermatrix.
QUALITATIVE STEUERMATRIX
(Brandfallsteuertabelle, Stufe 2)
Die qualitative Steuermatrix beschreibt die funktionalen Abhängigkeiten, die in Stufe 1 beschrieben wurden, in einer Tabelle. In der Regel zeigt diese Tabelle das auslösende Element (Informationsquelle) und die Aktoren (Informationsempfänger) in den Zeilen. Jetzt wird festgehalten, welche Funktion oder Reaktion erwartet wird, wie zum Beispiel "Der Rauchmelder aktiviert den Entrauchungsventilator, Aufzüge, Nachströmöffnungen und eine Alarmierung". Die gewünschte Funktion wird durch ein "x" markiert.

Die planerische Sollvorgabe für die Programmierung der Ausführungsfirmen ist die qualitative Steuermatrix und die gewerkeübergreifende Brandschutzmatrix. Es basiert auf den Inbetriebnahmen und Prüfungen der einzelnen Abteilungen. Der Brandschutzkonzeptersteller und der Fachplaner für die Steuermatrix erstellen die quantitative Steuermatrix. Der Steuermatrix-Fachplaner wird von den Fachplanern der beteiligten Gewerke unterstützt. Der Fachplaner für Gebäudeautomation sollte die Planung der Steuermatrix übernehmen, da er die funktionalen Zusammenhänge des Gebäudes kennt.
QUANTITATIVE STEUERMATRIX
(Gewerkeübergreifende Brandschutzmatrix, Stufe 3)
In der dritten Stufe werden die einzelnen Sensoren und Aktoren genau benannt. Dies deutet darauf hin, dass die Nummern der Komponenten, wie zum Beispiel AKS (Anlagenkennzeichnungssystem) oder BKS (Bauteilkennzeichnungssystem), direkt in der Tabelle erscheinen. Die gesamte brandschutztechnische Steuerungstechnik wird daher auf der quantitativen Steuermatrix programmiert. Erstens werden einzelne Anlagen wie Aufzüge, Brandmeldeanlagen, Lüftungs-/Entrauchungssteuerungen usw. auf der Grundlage der qualitativen Steuermatrix getestet (gewerkeinterne Inbetriebnahme und Test). Diese bilden dann die Grundlage für eine umfassende Prüfung des Gebäudes mit entsprechenden gewerkeübergreifenden Systeminteraktionen (gewerkeübergreifende Inbetriebnahme und Test). Wenn die Tests positiv sind, werden Experten die Wirkprinzip-Prüfung durchführen, um sicherzustellen, dass das Gebäude betriebssicher und effektiv ist.

Die regelmäßigen Prüfungen werden durch die endgültige quantitative Steuermatrix durchgeführt. Gemeinsam arbeiten die ausführenden Firmen, Fachplaner und Brandschutzkonzeptersteller a der Erstellung der quantitativen Steuermatrix. Wir empfehlen auch, dass alle Beteiligten von einem erfahrenen Planer für Gebäudeautomation oder einem Inbetriebnahmemanager koordiniert werden.

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